Im Kreislauf mit der Natur…
Am Nachmittag des 05. Dezember 2018 durfte die Bauherrschaft dem Team von Revierförster Toni Jäger, Leiter Revier Chur, bei der Holzernte für ihr neues Eigenheim in BERGMOND®HOLZ über die Schultern schauen. Dabei konnte sie auch wichtige Informationen über die Funktion und Aufgaben der Weisstanne im Ökosystem „Wald“ mit grossem Interesse entgegen nehmen.
Bild: Der Revierförster Toni Jäger erklärt der Bauherrschaft die waldbaulichen Aufgaben der Weisstanne und das Dilemma des gefährdeten Fortbestandes durch den Wildverbiss direkt beim Holzschlag.
Bild: Hoch konzentriet bereitet der frisch gelernte Forstwart, Ivo Arpagaus die Fallkerbe für eine der gross gewachsenen Weisstannen im Schutzwald Raum Känzeli oberhalb der Stadt Chur vor.
„Die Zeit ist reif“, erklärt Toni Jäger der Bauherrschaft. „Reif, weil die Tanne den Zeitpunkt bezüglich ihrers Höhenwachstums erreicht habe. Dies zeige nicht nur die erreichte Baumhöhe sonder auch der nach dem Fällen sichtbare Stammquerschnitt. Sicherlich, könne dieser Baum ohne weiteres noch mehrere hundert Jahre hier stehen, doch würde dieser nur noch im Stammquerschnitt an Holzmasse zulegen, dies aber nur noch sparsam“, so Jäger.
Bild: „Dass der Baum an seine Grenzen stösst, wird beim genauen Studium des Baumstrunkes nach dem Fällen ersichtlich. Hier zeigen sich erste Abbauerscheinungen im Kern des Stammquerschnittes.
„Damit der Schutzwald seine Aufgaben erfüllen kann, müssen wir ihn Pflegen und gesund erhalten, dies ziehe nicht nur die Aufgabe einer geplanten und gezielten Holzernte mit sich, viel mehr müsse über Jahre der Aufzucht des Nachwuchses grosse Beachtung geschenkt werden. Ein Baum benötigt schlussendlich mindestens 50 bis 60 Jahre, bis er die volle Schutzaufgabe in der Gemeinschaft mittragen könne.
Bild: Eine nachhaltige Holzschlägerung, welche die Waldkronen so öffnet, damit ein suksesiver Lichteinfall auf den Waldboden ermöglicht werden kann, um so die heranwachsende Jungbäume mit der notwendigen Energie versorgt zu können, ist somit das Ziel.
Je nach Baumart ist diese Aufgabe eine Herausforderung. In diesem Fall, der Weisstanne tragen Wildverbiss und standordbedingt, die Mistel zu einer Reduktion der Bestände bei.
Der Bestand der Weisstanne hat im Bündnerwald einen sehr schweren Stand, so habe er in der Verjüngung von ca. 17% in den 90er Jahren, auf heute ca. 7% stark abgenommen. Obschon der Baum eine sehr wichtige waldbauliche Aufgabe, bedingt durch dessen tiefgründiges Wurzelsystem, der guten Verträglichkeit mit schweren Böden, weniger trockungsanfällig und sturmsicherer als die heimische Fichte, sei der Aufwand für den Schutz und die Aufzucht der Art mit enomren Kosten und Aufwand verbunden. Ein Trost bleibe zumindest für diesen Holzschlag, da der Zeitpunkt für den Vertrieb von „Kranz-Chräss“ bereits vorüber sei, bliebe dem Wild für den Winter ein wahrhafter Dessert übrig und wenn es wie angekündigt nächste Woche Schnee geben sollte, würden die Tiere es bestimmt dankend entgegennehmen, denn Tannennadeln sind für das Rotwild eine Delikatesse sondergleichen…frohe Weihnachten!
Der Höhepunkt an diesem Besuch bildete der Schlag einer ca. 150-jährigen Weisstanne. Mit dem miterleben des Holzschlages, dem fachlichen, emotionalen und greifbaren Diskurs mit dem eröffneten Verständnis, konnte die Bauherrschaft nicht nur einen Abschnitt der Rohstoffgewinnung 1:1 vor Ort hautnah miterleben, sondern darf sie viel mehr noch, künftig auf eine Geschichte zurückgreifen, die sie in ihrem neu geplanten EFH aus Holz in gemütlicher Runde, im Beisein des geschlagenen BERGMOND®HOLZes, wiedergeben kann. (GR)