Berggasthaus Gonzen
Rieterweg 6 :: Wartau

Rückbau und Wiederaufbau Berggasthaus Gonzen

„Kurhuis Gunza“, haltet inne!

Der Wiederaufbau des „Kurhuis Gunza“ und damit den Erhalt dieser einzigartigen Aussichtsplattform am südlichsten Punkt der Alvierkette, war und ist für die Familie Marty aber auch für mich eine Herzensangelegenheit.

Diese Ausgangslage führte dazu, dass sich alle, am Projekt beteiligten, von der Behörde bis zum Handwerker, sich mit Herzblut, mit der Idee, identifizieren konnten.
Ein grosses Anliegen dabei war, die Wiedererkennbarkeit des Berggasthauses, im Sinne des „Genius Loci“, in der heutigen Zeit unverfälscht wiederzugeben. Es entstand ein Gebäude, welches in Form und Geist, die Einzigartigkeit der Landschaft widerspiegelt.

Das Ziel war, die umliegende Bergwelt in jedem einzelnen Raum so natürlich wie möglich abzubilden. Dadurch entstanden helle behagliche Räume, welche dank den natürlichen Baumaterialien authentisch und dem Standort gerecht zum Einsatz gekommen sind.

Wo gebaut wird, greift man heute oft in gewachsene Strukturen ein. Darum war es der Bauherrschaft wichtig, dies so nachhaltig wie nur möglich zu tun. Eine kurze Bauzeit, Möglichkeiten der Wiederverwendung und Vorfertigung, waren Faktoren, welche die Planung von Grund auf beeinflusst haben. So wurde der Beton, hier vor Ort, gemischt, um unnötige Transporte zu veranlassen. Das Bauvorhaben wurde, so weit wie möglich, mit natürlichen Baumaterialien aus der Region, erstellt. Das gesamte Bauholz und die Holzfassade, stammen beispielsweise aus den Waldungen der Gemeinde. Die Fassade konnte, trotz kurzer Bauzeit und optimaler Planungs- und Bewilligungsdauer, zur Bergmondholz-Zeit geschlagen werden.

„Gelernt aus der Vergangenheit“; Dies war bei der Umsetzung des Vorhabens nicht nur eine Floskel. So weit wie möglich, wurden Bauteile so miteinander verbunden, dass diese bei einem Rückbau wieder zur „Verwendung am Bau“ eingesetzt werden können. Dies betrifft nicht nur die gesamte Tragstruktur des Holzbaus, sondern auch die Innenbekleidungen und Bodenbeläge und -Aufbauten.

Das Gebäude verfügt trotz schlichter Erscheinung über eine der modernsten Gebäudetechniken der Schweiz. So wird der gesamt benötigte Strom durch eine entsprechende Inselstromanlange, an der Süd-Ostfassade und den beiden Dächern, produziert. Strom für den Nachtbetrieb, liefert eine 60kWp Batterie. Das Warmwasser sowie die Heizenergie, liefert ein Kombi-Stückholz-Pellets-Kessel, welcher im Winter via App auch vom Tal aus, gesteuert werden kann.

Eine grossartige Leistung war die kurze Beweilligungs- und Bauzeit, der eine rund einjährige, gut strukturierte Planungszeit voran ging. Was anfänglich für unmöglich gehalten wurde, führte nicht nur dank der optimalen Wetterverhältnisse und unfallfreien
Bautätigkeiten zum Erfolg, sondern gründete vor allem in der tollen Teamleistung der Handwerker.

Mit Stolz schaue ich zusammen mit der Bauherrschaft auf die Zeit der Ideenfindung und Umsetzung zurück. Für mich war und ist es ein unbeschreibliches Privileg, hier in meiner Heimat, Teil einer Geschichte zu sein, die einer Perle, eine künftige Überlebensstrategie ermöglicht hat.

Die Grundsteine sind „gelegt“, das Holz „gerichtet“, lassen Sie die umliegende Bergwelt auf sich wirken. Kehren Sie ein und geniessen Sie die Zeit des Beisammensitzens, mit Freunden und Familie, einem feinen Glas Wein aus der Region, köstlichen Kulinarien aus heimischer Produktion, für Sie, für Ihre Seele. Die Zeit schreitet voran, deshalb ist sie so kostbar und mit, der Zeitpunkt…haltet inne!

Gabathuler Roman, Architektur & Holzbauplanung

  • Ort Holzschlag: Eichwald
  • Schlagzeit: 12./13. Dezmeber 2023
  • Menge: 36fm3/22m3
  • Sägerei: Schumacher
  • Ausführende Firma: bianchi Holz- und Treppenbau